Saunatipps und Wissenswertes
Vor dem Besuch
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Genug Zeit einplanen. Mindestens zwei Stunden sind für einen entspannten Sauna-Aufenthalt mit drei Saunagängen und genügend Ruhezeit dazwischen notwendig, besser etwas mehr.
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Nicht hungrig oder mit allzu vollem Magen die Sauna besuchen. Auch übermässige Sportaktivitäten oder Alkohlkonsum sollten im Vorfeld vermieden werden.
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Reichlich Wasser trinken.
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Regelmässige Saunabesuche stärken zwar den Organismus und schützen so vor Erkältungen und Grippe. Wenn es einem aber schon erwischt hat, verzichtet man lieber auf den Saunabesuch.
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Herz-Kreislauf-Patienten sollten maximal 12 Minuten an der Hitze und generell vorsichtig sein, beispielsweise den Körper nach dem Saunagang nicht mit kaltem Wasser abschrecken.
Mitnehmen
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Zwei Badetücher. Ein grosses Tuch wird in der Sauna unter den Körper gelegt, sodass kein Schweiss auf das Holz gelangt. Das andere kann kleiner sein und ist zum Abtrocknen nach dem Duschen. Mikrofaser- und Kunststofftücher sind in der Sauna wenig geeignet, da sie nur eine geringe Saugkraft haben, was dem Holz schadet. Deshalb am besten Baumwolltücher.
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Zusätzlich braucht es ein weiteres grosses Tuch oder einen Bademantel für die Ruhepause auf dem Liegestuhl oder Stuhl am Cheminée.
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Seife/Shampoo für die gründliche Körperreinigung im Vorfeld. In Hettlingen wird ganz nach finnischer Tradition ohne Badekleid sauniert. Badebekleidung ist bei gründlicher Gesamtreinigung im Wege, bleibt feucht, saugt sich im Schwitzraum mit Schweiss voll und lässt die von ihr bedeckten Körperstellen rasch und unangenehm auskühlen.
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Evtl. Badeschuhe. Der Nassbereich kann rutschig sein.
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Evtl. Trinkflasche oder Trinkbecher, um die verlorene Flüssigkeit wieder mit gesundem Hahnenwasser zu ersetzen.
In der Sauna
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Gründlich mit Seife duschen. Einerseits aus Hygienegründen, andererseits schwitzt es sich ohne Körperfett und Kosmetikrückstände leichter.
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Abtrocknen. Die Haut soll im Schwitzraum die Feuchtigkeit zur Erzeugung von Verdunstungskälte durch Schwitzen selbst erzeugen.
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Im Schwitzraum dafür sorgen, dass alle Körperteile auf einem Tuch sind, damit kein Schweiss auf das Holz gelangen kann.
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Wir empfehlen eine sitzende Körperhaltung mit angezogenen Beinen und Füssen auf der Sitzbank. Diese ist am kreislaufschonendsten und die Gefahr des Blutversackens im Kreislauf beim Aufstehen ist so am geringsten. Wer in der Sauna gerne liegt, sollte die letzten zwei Minuten aufsitzen.
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Eine Lufttemperatur von 85°C in Kopfhöhe beim Sitzenden ist noch angenehm. Höhere Temperaturen erhöhen die Wirkung nicht.
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Ein Aufguss mit oder ohne Duftöl-Zusatz erhöht die Luftfeuchtigkeit kurzfristig. Die Luftfeuchte schlägt sich aber bald an den kühlsten Stellen wieder nieder, was in der Regel die Personen in der Sauna sind (nur 37°C warm). Die dabei entstehende Kondensationswärme sorgt für einen Hitzeschub, den die einen sehr mögen, anderen wiederum zu viel ist. Deshalb ist es üblich, die anwesenden Saunagäste vor dem Aufguss zu fragen.
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So lange bleiben, wie man sich wohl fühlt. Aber bei 85-90° C maximal 15 Minuten. Eine längere Wärmeeinwirkung erhöht die Kerntemperatur des Körpers zunehmend, was nicht erwünscht ist.
Abkühlen
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Kalt duschen zum Schweiss abspülen und abkühlen.
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Weitere Abkühlung mit dem Kneippschlauch, im Tauchbecken oder im Freibad. Rasch und kurz untertauchen. Nicht schwimmen. Der Kreislauf ist mit der Umstellung auf die Temperaturdifferenz allein ausreichend gefordert.
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Je nach Lufttemperatur tut auch ein Aufenthalt an der frischen Luft gut. So kühlen die Lungen ab. Sobald man Hühnerhaut bekommt, ist es Zeit, wieder rein zu gehen.
Ruhen
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Dem Körper etwas Ruhe gönnen. Evtl. zudecken oder Bademantel zuschnüren.
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Viel Trinken, so wird die verlorene Flüssigkeit ersetzt (pro Saunagang bis 5 dl Wasser!).
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Sobald man wieder Lust verspürt, Saunagang wiederholen. 3 bis 4 Saunagänge sind üblich. Wir empfehlen mindestens 15 Minuten Ruhe nach dem Abkühlen und vor dem nächsten Saunagang.
Physik des Sauna-Aufgusses
Wir kühlen unseren Körper in der Sauna durch Schwitzen. Das Verdampfen von Wasser an der Hautoberfläche entzieht dem Körper Wärme. Physiker sprechen auch von Verdunstungskälte, die entsteht, wenn Wasser von flüssig zu dampfförmig übergeht. Diese sorgt dafür, dass die Hauttemperatur in der Sauna für längere Zeit auf einer Temperatur von rund 40 °C verbleiben kann. Während eines 15-minütigen Saunagangs erhöht sich deshalb die Kerntemperatur des Körpers nur etwa um 1 bis 2 Grad, wie bei leichtem Fieber.
Bei einem Saunaaufguss kühlen wir durch die gleiche Verdunstungskälte die Steine und den Ofen, weshalb wir bei fleissigen Aufgüssen mehr Holz auflegen müssen. Diese zusätzliche Energie ist aber nun nicht einfach weg, sondern als latente Wärmeenergie im entstandenen Wasserdampf gespeichert. Der Dampf ist natürlich kurzzeitig heisser als die Saunaluft. Zudem ist die Wärmeleitfähigkeit von feuchter Luft höher als die von trockener Luft, die Wärmeenergie kann also besser auf die Haut übertragen werden. Die kurzfristige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führt ausserdem zu verringerter Verdunstung von Schweiss. Deshalb sind 35 °C in den schwül-feuchten Tropen weniger gut erträglich als 45 °C in der trockenen Wüste.
Aber der grösste Anteil des Hitzeschubes beim Aufguss entsteht durch die sogenannte Kondensationswärme, wenn der Wasserdampf auf der verhältnismässig kühlen menschlichen Haut wieder zu Wasser kondensiert. So wird die latent im Wasserdampf gespeicherte Wärme wieder frei und erhitzt kurzfristig die Haut, was wiederum einen Schweissausbruch auslöst. Der Effekt eines Aufgusses kann durch gekonntes Wedeln noch verstärkt werden. Dadurch wird die entstandene heissere und feuchtere Luft direkt zum Körper transportiert. Dabei wird auch der etwas kühlere Luftmantel, der unsere relativ kühlen Körper umgibt, weggeblasen. Der Hitzeschub löst bei vielen Saunagästen wohlige Gefühle aus, weshalb Saunaaufgüsse auch bei uns in der Sauna beliebt sind.